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Säure – Basen – Medizin

Obwohl in der der ärztlichen Heil­kun­de und in der Schul­me­di­zin der Säure – Basen – Haushalt (SBA) eine große Rolle spielt, wird dies in der me­di­zi­ni­schen Praxis oftmals nicht umgesetzt. Aufgrund von Störungen des Säure – Basen – Haushalts  können sich Krank­heits­symp­to­me entwickeln. Der ge­sun­de menschliche Organismus ist in der Lage eine Säure – Basen – Störung auszugleichen.

Dennoch schließt diese Tatsache Störungen des Säure – Basen – Haushalts auch bei jungen Men­schen nicht aus und vor allem bei chronischen Leiden, wie z. B. ein Schmerz­syn­drom oder kon­su­mier­en­de Erkrankungen, kann die Puf­fer­ka­pa­zi­tät herabgesetzt sein. So können auch viele Schmerz­me­di­ka­men­te ( z. B. nicht steriodale Antirheumatika wie Vol­ta­ren ) oder viele blutdrucksenkende so­wie herz­wirk­sa­me Medikamente eine Ü­ber­säu­er­ung hervorrufen. Ist eine Ü­ber­säu­er­ung im Gewebe erreicht, so ist damit der In­for­ma­tions­aus­tausch in der Matrix (Bindegewebe) gestört und Hei­lungs­pro­zes­se kommen nicht in Gange.

Die Übersäuerung im Gewebe führt zu einer Reizung der peripheren kleinen Ner­ven­en­di­gung und zum Syndrom des Schmerzes. So lange hier nicht die  phy­sio­lo­gi­sche Ein­stel­lung des ph – Werts von 7,4 erreicht wird, ist eine kausale Therapie kaum möglich. In der or­tho­pä­di­schen Schmerz­the­ra­pie spielt die Bestimmung des ph – Werts und der damit verbundenen Pufferkapazität eine immer größere Rol­le für die Bekämpfung der Schmerzen. Einer der Wis­sen­schaft­ler, der die Bedeutung des Säure – Ba­sen – Haushalts in der ambulanten Medizin erkannte, ist Hans Heinrich Jörgensen (1933). For­schungs­arbeiten legten 1985 den Grundstein der heutigen venösen Bluttitration, die sich in der ambulanten Praxis täglich bewährt.

Für seine Forschung auf dem Gebiet der Säure – Basen – Medizin erhielt er 2007 das Bun­des­ver­dienst­kreuz am Bande.

Trotz solch herausragender Persönlichkeiten wird die Säure – Basen – Medizin oftmals von der Schul­me­di­zin nicht ge­büh­rend ernst genommen und be­rück­sich­tigt. Für die Praxis ist die venöse Blut­ti­tra­tion eine zuverlässige Methode um ein Maß für die Gesamtpufferkapazität zu er­hal­ten. Der nüch­tern ein­be­stell­te Patient muss sich vor der Blut­ent­nah­me kurz ausruhen, Wasser trinken ist gestattet, eine kör­per­lich­e Belastung darf der Un­ter­su­chung nicht vor­aus­ge­hen. Nach der Blut­­ent­­nah­­me erfolgt unverzüglich die Titration. Diese Untersuchung dauert in der Regel 20 – 30 Minuten. In der Puf­fer­ka­pa­zi­tät wird die so genannte initiale Säu­re­re­sis­tenz (ISR) gemessen, sie entspricht dem in­tra­zel­lu­lä­ren ph – Wert. In einer Studie von Herrn Dr. med. John van Limburg Stirum konnte dieser Wert auch mit der Wahr­schein­lich­keit einer Osteoporose korreliert werden.

Zusammenfassend ist an­zu­mer­ken, dass die Behandlung von Säure – Basen – Störungen ein wich­ti­ger und grund­le­gen­der Therapieschritt bei Krankheiten und Schmerz­syn­dro­men ist. Die Störungen des Säu­re­ba­sen­haus­halts können ziel­stre­big behandelt und korrigiert werden und legen damit den Grundstein für eine Erfolg versprechende Behandlung und Genesung.


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