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Vorfußeingriffe

Hallux valgus (Ballenzehe), der kleine Knick im großen Zeh


Spitze Highheels, hohe Pumps- wer schön sein will wird oftmals vom häßlichen Ballenzehen verbunden mit einem Spreizfuß gehindert. Nicht nur schöne Zähne sondern auch schöne Füße sind heute gefragt. Ballen- und Hammerzehen sowie unschöne Spreizfüße sind megaout.  Über 60 Prozent aller Frauen über 40 und bereits jede 5. Achtzehnjährige haben Fußprobleme verbunden mit einem Ballenzehen (Hallux valgus), der mit der Zeit die restlichen Zehen seitlich verdrängt und damit zu der unschönen Krallenzehenverformung mit dem schmerzhaften Hühnerauge führt.  Hat sich ein Ballenzeh erst mal ausgebildet, hilft nur noch die Achsenkorrektur verbunden mit einer Kapselentlastungsplastik um den Großzehe wieder in seine ursprüngliche Form zu bringen. Was vor 20 Jahren noch grobchirurgisch mit Entfernung des Grundgelenks gelöst wurde, wird heute mit gelenkerhaltenden Eingriffen gelöst. Dabei unterscheidet man auch hinsichtlich der invasiven Vorgehensweise. Je größer der Hautschnitt angelegt ist, desto schmerzhafter und langwieriger ist die Erholungszeit für das Gewebe und für den Patienten. Dies gilt u.a. auch für die Handchirurgie, z. B. bei der operativen Therapie des Karpaltunnelsyndroms, das minimalinvasiv über einen ca. 1,5 - 2 cm langen Hautschnitt in der Beugefalte endoskopisch operiert wird.

Wir bevorzugen die mi­ni­mal­in­va­si­ve Methode nach Bösch, bei der die Achse der Großzehe korrigiert wird ver­bun­den mit einer Entlastung der seitlichen Kapsel am Groß­zehengrundgelenk um ein Rück­wan­dern der Großzehe in die Valgusstellung zu ver­hin­dern. Hierbei bleibt das Groß­zehen­grund­ge­lenk voll­stän­dig erhalten. Der Haut­schnitt ist klein, der Patient ist nach der Operation mit einem speziellen Geh­schuh (Shortwalker) mobil und kann voll belasten. Damit erhöht sich die Mobilität, die Thrombosegefahr nach dem Eingriff wird verringert.

Der eingebrachte Korrekturdraht wird nach 4 Wo­chen entfernt so dass kein Fremd­ma­te­rial im Knochen ver­bleibt. Die kosmetischen und funktionellen Er­geb­nis­se sind aufgrund des kleinen Hautschnitts tadellos. Die Methode eignet sich auch bei jungen Patienten.


Erfahrungsbericht einer Patientin(K. B. 19 Jahre):

Bereits mit 16 hatte ich Schmerzen beim Joggen und beim Schulsport. Das rechte Großzehengelenk war immer wieder entzündet. Ich hatte oft Probleme, passende Schuhe zu finden, in denen ich einigermaßen laufen konnte. Schicke Schuhe oder auch Highheels kamen schon gar nicht mehr in Frage. Einlagen, Physiotherapie, Zehenspangen etc.  haben nichts gebracht. Von einer operativen Therapie wurde aufgrund meines Alters ( zu früh, bringt nichts etc.) abgeraten. Die Schmerzen und Beschwerden nahmen in den nächsten 2 Jahren zu, so dass ich mir nicht mehr zu helfen wusste. Eine Freundin hat mir dann von einer gelenkerhaltenden minimalinvasiven Ballenzehenoperation erzählt, die ich dann in Radolfzell bei Herrn Dr. med. Wulf Saur durchführen ließ. Die Operation dauerte weniger als  20 Minuten, die Schnitte sind winzig. Nach der Operation konnte ich in einem Spezialschuh (Shortwalker) sofort schmerzfrei belasten. Der eingebrachte Korrekturdraht wurde nach 4 Wochen entfernt. Danach konnte ich bald wieder normal laufen, ich habe keine Schmerzen mehr und kann mir endlich alle Schuhe kaufen, die mir gefallen.